Phonebloks Google entwickelt umweltfreundliches Smartphone

Eine Million Internetnutzer wollen ein Handy, das Elektroschrott vermeidet ... Google will es jetzt bauen und jeder darf mitmachen.

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Der virtuelle Donnerschlag war ein voller Erfolg. Mehr als 960.000 Unterstützer haben heute die Idee für ein umweltfreundliches Handy, Phonebloks genannt, geteilt damit mehr als 370 Millionen Menschen in den sozialen Netzwerken erreicht (wir haben gestern über die Aktion ausführlich berichtet). Nun hat Phonebloks-Designer Dave Hakkens den nächsten, spektakulären Schritt angekündigt: Die Zusammenarbeit mit Motorola ist auf den Weg gebracht.

Der Handyhersteller, der sich in Besitz des Internetgiganten Google befindet, arbeitet selbst seit einer Weile an einem Smartphone mit Steckprinzip. Seit mehr als einem Jahr befindet sich das Projekt "Ara" in der Entwicklung. Nun öffnet sich Motorola gegenüber der Fangemeinde des Phonebloks. Dank einer offenen Entwicklung und Produktion, gemeinsam mit der Phonebloks-Community, soll das Gerät bis zur Marktreife geführt werden.

Dave Hakkens und die Verantwortlichen von Motorola haben sich bereits im Silicon Valley getroffen und die zukünftige Zusammenarbeit verabredet. Der gemeinsame Nenner dieser Partnerschaft: ein Smartphone, das modular, langlebig und quelloffen ist. Die Rechnung des niederländischen Industrie-Designers scheint also aufgegangen zu sein.

In einem YouTube-Video erklärt Hakkens das Projekt folgendermaßen: "Normalerweise entwickeln Firmen ihre Produkte hinter verschlossenen Türen. Erst das fertige Produkt wird dem Kunden vorgestellt. Motorola hingegen hat zugesagt, das Handy mit uns und der Phonebloks-Fangemeinde zusammen zu entwickeln. Unsere Vorschläge, Kritik und vor allem unsere Idee von einem neuartigen Smartphone werden in das Produkt einfließen." Dafür wird eine neue Online-Plattform geschaffen, die diesen Austausch gewährleistet.

Der Phonebloks-Erfinder will sich dennoch die finanzielle Unabhängigkeit bewahren. Daher ruft er nun zu Spenden für das Phonebloks auf. Zuvor hatte er eine Finanzierung durch Crowdfunding noch ausgeschlossen und stattdessen auf den virtuellen Aufmerksamkeits-Sturm gesetzt. Mit dem eingeworbenen Geld, verspricht Hakkens, soll die Phonebloks-Idee am Leben gehalten und die Online-Plattform für die gemeinschaftliche Entwicklung des Geräts betrieben werden.

Auch andere Unternehmen, Startups und Entwickler werden zur Zusammenarbeit aufgerufen. Schon im Winter will Motorola einen Entwickler-Bausatz herausgeben, der das Entwerfen von prototypischen "Bloks" möglich machen soll. Am Ende soll laut Hakkens "die ultimative Handy-Plattform" entstehen.



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