Studie Solarkraftwerke sind Zukunft der Energieversorgung

Solarthermieanlagen könnten ein Viertel des weltweiten Strombedarfs decken, sagt eine neue Studie. Und damit vor allem Kohlekraftwerke ersetzen.

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Die Solarrevolution ist im vollem Gange: Die Kosten für Photovoltaikanlagen sinken drastisch und Innovationen machen immer neue Anwendungen möglich. Vom Lack, der Sonnenstrom produziert bis zu transparenten Solarzellen, die sich in Fenster integrieren lassen.

An einer Technologie ist der rasante Aufstieg der Sonnenenergie aber bisher vorbeigegangen: den Solarthermiekraftwerken. Sie produzieren Strom nicht über Zellen wie bei der Photovoltaik, sondern nutzen die Wärme der Sonne, um Wasser oder andere Flüssigkeiten zu erhitzen. Der Dampf treibt dann Turbinen an und produziert so Strom.

Der große Vorteil der Technologie: Die Wärme lässt sich auch speichern. So kann auch Nachts Energie erzeugt werden. Damit leistet die Solarthermie an geeigneten Standorten eine ebenso sichere Stromversorgung wie Kohle- oder Gaskraftwerke.

Das Problem der Technologie bisher: Sie war schlicht zu teuer. Durch den Preisverfall bei Solarzellen wurden Solarthermie-Projekte auf der ganzen Welt abgesagt. So produzieren derzeit nur einige wenige Kraftwerke auf diese Weise Strom.

Kosten könnten um 50 Prozent sinkenDas aber könnte sich ändern, glauben Experten des Center for American Progress (CAP), eines US-Think-Tanks. Ihre These in einem mit "Fullfilling the Promise of Concentrating Solar Power" (hier als PDF) betitelten Report: Die Solarthermiekraftwerke könnten bis 2050 einen Anteil von 25 Prozent an der weltweiten Stromversorgung haben

Die CAP-Studie nennt vor allem fünf Gründe für einen künftigen Boom:

- Die Wärme zu speichern und sie später zu nutzen, ist sehr viel günstiger (um das 20- bis 100-fache sagt die Studie), als Strom aus Photovoltaikanlagen in großen Batterien zu bunkern.

- Die Sonnenkraftwerke liefern ebenso wie herkömmliche fossile Kraftwerke (Kohle, Gas) grundlastfähige Energie.

- Die technischen Komponenten setzen sich vor allem aus Stahl und Glas zusammen und benötigen im Gegensatz zu Solarzellen keine teuren, seltenen und teilweise giftigen Materialien (Stichwort seltene Erden).

- Die Solarthermie hat den niedrigsten Flächenverbrauch pro Energieeinheit von allen erneuerbaren Energien.

- Wenn man die Kosten für Treibhausgasemissionen mit einbezieht, ist Energie aus Solarthermie sogar günstiger als Kohlestrom. Schon jetzt kostet die Kilowattstunde in Kalifornien beispielsweise nur zwölf US-Cent. Und die Kosten könnten mit weiteren Effizienzverbesserungen, geringeren Investitionskosten und größeren Stückzahlen bei der Herstellung bis 2025 um rund die Hälfte sinken.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob diese Vorteile genügen, der Photovoltaik ernsthafte Konkurrenz zu machen.

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