Studie Pflanzen am Arbeitsplatz fördern die Konzentration

Pflanzen steigern die Produktivät am Schreibtisch. Das machen sich auch immer mehr Unternehmen zu Nutze - und schaffen ein grünes Arbeitsumfeld.

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Naturkontakt und viel Grün ist gut für die Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie der britischen Exeter-Universität. Nachdem sie fünf Jahre lang 1000 Menschen begleiteten und deren Gesundheitszustand überwachten, stellten die Forscher fest: Wer in ein Stadtviertel zieht, in dem es mehr Parks und allgemein mehr Grün gibt, ist weniger depressiv und fühlt sich generell besser.

Aber die positiven Effekte von Pflanzen auf das menschliche Wohlbefinden sind nicht nur auf den Stadtraum beschränkt. Ein Team von norwegischen Forschern hat in zwei Studien untersucht, wie sich Schreibtischpflanzen auf die Arbeit auswirken. Das Ergebnis:  Grün am Arbeitsplatz erhöht die Produktivität und die Konzentration.

Die norwegischen Forscher sprechen von einem "einfachen und preiswerten Mittel, um Angestellte produktiver zu machen". Der Effekt erklärt sich dabei ganz einfach: Die Pflanze bringe die Menschen auf andere Gedanken und stelle so nach einem kurzen Abschweifen die Konzentration wieder her. Einen ähnlichen Effekt haben die so genannten Power Naps am Mittag.

Es ist deshalb kein Wunder, dass auch die ersten Unternehmen jetzt entdecken, dass ein grünes Arbeitsumfeld ein echter Wettbewerbsvorteil sein kann.

Grün spart KostenSo zum Beispiel der Callcenter-Anbieter Jäger + Schmitter DIALOG. Die Firma sitzt in einem renovierten Gutshof mitten im Kölner Industriegebiet. Draußen Verkehr, drinnen – Grün. Im Innenhof steht eine große Kastanie. Es gibt einen mit Schilf bewachsenen Teich, um ihn herum Bänke.

Der Garten ist eine Quelle der Erholung. Der wird auch täglich genutzt“, sagt Guido Cuypers-Koslowski, Marketingleiter der Firma. Der Garten spart dem Unternehmen auch Kosten: Ein grünes Dach schützt und dämmt im Winter. Die Grünfläche kühlt im Sommer und spart die Klimaanlage.

Der Garten des Callcenter-Anbieters wurde jetzt beim FirmengartenWettbewerb 2013 ausgezeichnet. Der Wettbewerb ist einer der ersten seiner Art in Deutschland. Vor einem Jahr hat die Stiftung „Die grüne Stadt“ den Anstoß gegeben. „Privatgärten werden ja seit jeher ausgezeichnet. Es war also an der Zeit, auch Unternehmen für schöne Gärten zu honorieren“, sagt Peter Menke, Vorsitzender der Stiftung.

Grüne Pioniere ausgezeichnetDie Stiftung setzt sich für mehr Grün im städtischen Raum ein. Für den Wettbewerb wurden der Garten- und Landschaftsverband NRW (VGL-NRW), die örtliche IHK und die Stadt Köln als Partner mit ins Boot geholt.

Drei Kriterien waren entscheidend: der ökologische Beitrag, der Beitrag zur Gesundheit der Angestellten und die Gestaltung des Gartens. Elf Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Gärten haben sich beworben. Drei wurden ausgezeichnet.

„Langsam findet bei den Unternehmen ein Umdenken statt. Wir rechnen damit, dass das Thema immer populärer wird“, sagt Peter Menke. Im nächsten Jahr soll der Wettbewerb dann überregional stattfinden.

Die Freiflächen von Unternehmen werden auch für den Städtebau immer interessanter. Begrünte Firmendächer und Unternehmensgärten zum Beispiel mindern die Gefahr von Hitzeinseln. So tragen diese Flächen neben Parks und Stadtwäldern zu einem besseren lokalen Klima bei - und erhöhen damit wiederum das Wohlbefinden der Stadtbewohner.

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