Schnäppchen Dieses Elektroauto kostet 5000 Euro

Dank Boni, Ladeguthaben und Abwrackprämie: In Rotterdam gibt es einen nagelneuen E-Van zum Preis eines gebrauchten Golfs.

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Elektroautos werden zwar immer beliebter, als Schnäppchen gelten sie jedoch nicht. Selbst für kleine Stromer, wie den Nissan Leaf, einer der Topseller auf dem amerikanischen Markt, werden mindestens 20.000 Euro fällig. Dass E-Autos jedoch nicht immer so teuer sein müssen, zeigt jetzt die niederländische Großstadt Rotterdam.

Hier können umweltbewusste Autofahrer seit kurzem den Elektrovan Nissan e-NV200 für bahnbrechende 5000 Euro kaufen, wie der Gas2-Blog berichtet. Den Nissan Leaf gibt es für 7500 Euro. Der enorm günstige Preis, für den es hierzulande nicht einmal einen Wagen der Billigmarke Dacia gibt, entsteht durch unterschiedliche Prämiensysteme, die in Summe für einen riesigen Rabatt sorgen.

Prämien sind höher als der KaufpreisSo erhält jeder Stadtbewohner, der sein altes, luftverschmutzendes Auto verschrotten lässt, eine Abwrackprämie von 2500 Euro, ähnlich dem Programm, das 2009 in Deutschland aufgelegt wurde. Doch während die deutsche Abwrackprämie vor allem den Kauf von Neuwagen ankurbeln sollte, will die Rotterdamer Stadtverwaltung mit diesem Anreiz möglichst schnell 5000 alte Drecksschleudern aus dem Straßenbild verbannen.

Gleichzeitig erhält jeder Niederländer, der ein E-Taxi oder einen Elektrovan kauft, eine staatliche Unterstützung von 3000 Euro, lokale Prämien können bis zu 7000 weitere Euro ausmachen. So erhalten Rotterdamer Käufer des Nissan e-NV200 ein Ladeguthaben von knapp 1500 Euro für die heimische Ladestation.

All diese Vergünstigungen, Boni und Prämien zusammengezählt ergeben dann einen Kaufpreis von 4950 Euro, wie der Gas2-Blog ausgerechnet hat. So ergibt sich eine Ersparnis von rund 76 Prozent gegenüber dem offiziellen Verkaufspreis in den Niederlanden, schreibt wiederum der Blog TransportEvolved.com. Zum Vergleich: Hierzulande ist der E-Van von Nissan ab knapp 24.000 Euro zu haben.

Mit dem Programm ist die Rotterdamer Stadtverwaltung Vorreiter in Sachen Unterstützung von E-Autos. So gibt es in Norwegen und den USA zwar ähnliche Programme, die den Kauf von Stromern attraktiver machen sollen. Keines der Förderprogramme drückt den Kaufpreis eines Stromers jedoch auf solch ein Preisniveau wie in Rotterdam, wo der Elektrovan mit einem gebrauchten Golf konkurrieren kann.

Deutschland ziert sich nochNorwegische E-Autokäufer dagegen ersparen sich derzeit nur rund 25 Prozent Mehrwertsteuer auf den Wagen, ebenso entfallen Mautgebühren und E-Autos laden an vielen Stationen kostenlos. In den USA sparen Käufer eines Stromers zwischen 2500 und 7500 US-Dollar (rund 2000 bis 5800 Euro) in Form eines Steuerrabatts.

Wer hierzulande hingegen einen Stromer kauft, muss auf staatliche Unterstützung gänzlich verzichten. Sollte die Bundesregierung ihr Ziel, bis 2020 eine Millionen E-Autos auf deutschen Straßen zu haben, jedoch wirklich erreichen wollen, täte sie gut daran, solch ein Programm aufzulegen. Einer Umfrage zufolge, wären bei einer Förderung von 2500 Euro schon 18 Prozent der Befragten bereit, ihren alten Wagen durch einen Stromer zu ersetzen.

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