Garten-Kraftwerk Für wen sich Kleinst-Solaranlagen lohnen

Wer keine Solaranlage auf dem Dach will, kann sich ein fertiges Mini-Solarmodul zum Beispiel in den Garten stellen - damit lässt sich sogar Geld sparen.

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Das Europäische Parlament hat die Regierungen der Staatengemeinschaft vor einigen Monaten aufgerufen, ihre Förderung auf Kleinstanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme aus solarer Strahlung zu lenken. Diese sollen in erster Linie der Eigenversorgung von Haushalten dienen.

Solardirekt, ein Spezialist für Sonnenenergie aus Rheine, ist einer von Dutzenden Anbietern, der solche Mini-Kraftwerke anbietet. Die lassen sich mit ein paar Handgriffen zum Beispiel auf der Terrasse festschrauben. Für rund 145 Euro schließt ein Elektroinstallateur den Stromerzeuger direkt ans Hausnetz an, sagt Peer Haase, einer der beiden Geschäftsführer des Unternehmens.

Das Modul hat bei optimaler Sonneneinstrahlung eine Leistung von 250 Watt. Pro Jahr liefert es 250 bis 300 Kilowattstunden Strom. Das entspricht etwas weniger als einem Zehntel des Verbrauchs eines durchschnittlichen 3-Personen-Haushaltes.

In den sonnenreichen Regionen im Südwesten und äußersten Norden von Deutschland kann der Höchstwert durchaus erreicht werden. Das macht bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde, der in einigen Regionen schon normal ist, 90 Euro Ersparnis pro Jahr aus. Das Modul kostet einschließlich Installation etwa 800 Euro, sodass sich die Investition nach etwa zehn Jahren amortisiert.

Da ein Elektriker die Module anschließt, besteht auch keine Gefahr eines Brandes. Vor einigen Monaten waren Kleinstsolarmodule deshalb in die Schlagzeilen geraten.

Verbrauch muss stimmen„Wenn der Strompreis weiter ansteigt, wovon ich ausgehe, lohnt sich die Anschaffung natürlich schneller“, sagt Haase. Wer gleich vier dieser Fertig-Module kauft, kommt mit etwa 2200 Euro deutlich günstiger weg. Entsprechend schneller macht es sich bezahlt. Die Module werden mit Wechselrichtern geliefert, die den erzeugten Gleich- in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandeln. Das Befestigungsset ist ebenfalls dabei.

Die günstigsten Module kommen aus Asien. Etwas teurer sind die, die Solardirekt vom Bonner Hersteller Solarworld bezieht.

Optimal nutzbar sind die Mini-Solarmodule aber nur, wenn der Eigenverbrauch niemals unter den Wert sinkt, der maximal erzeugt wird. Wer also ein 250-Watt-Modul installiert, sollte sicherstellen, dass der Basisverbrauch durchgehend bei mehr als einer Viertel Kilowattstunde pro Stunde liegt.

Sonst wird Strom an schönen Sommertagen gewissermaßen für die Katz´ produziert. Es sei denn, der Kleistkraftwerksbetreiber hat in eine Pufferbatterie investiert - das allerdings lohnt sich im Gegensatz zu dem Mini-Solarmodul noch kaum.

Hier gibt es einen Überblick über die Kleinst-Solarmodule anderer Hersteller.

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