GoSun Grill Dieser Solarofen funktioniert sogar im Dunkeln

Im GoSun Grill lässt sich Essen für bis zu acht Personen gleichzeitig zubereiten - und das ohne Holzkohle, Strom oder Gas.

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Es ist Frühling und nach den ersten warmen und sonnigen Wochen in Deutschland sind Grillfreunde jetzt schon spät dran, wenn sie die Saison noch nicht eröffnet haben.

Die beliebte Freizeitbeschäftigung wird vielfach fast zeremoniell betrieben. Dass beim Grillen eine große Menge Treibhausgase entstehen, kümmert dabei fast niemanden. Mehr als 200.000 Tonnen Grillkohle verfeuern die Deutschen jährlich. Eine Grillparty entspricht dabei in etwa einer 35 Kilometer langen Autofahrt.

Umweltfreundlich Grillen dank SolarenergieUm das Grillen umweltfreundlicher zu machen, hat der US-Tüftler Patrick Sherwin mit seinem Team des Unternehmens GoSun einen solarbetriebenen Grillofen entwickelt. Der GoSun Grill ist schneller als konventionelles Grillen, braucht keine fossilen Brennstoffe und kocht für bis zu acht Personen gleichzeitig.

Das alles ermöglicht die effektive Technik. Die wichtigsten Bestandteile des GoSun Grill sind die parabolischen Sonnenreflektoren und die Kochröhre. Durch ein Vakuum in der Ummantelung ist der Innenraum der Röhre nahezu perfekt isoliert (es geht also keine Hitze verloren), während die Reflektoren einfach nach der Sonne ausgerichtet werden.

Gesünderes Essen - auch ohne SonneIn der 2,4 Liter fassenden Glasröhre können Lebensmittel bei konstanten Temperaturen von bis zu 204 Grad Celsius je nach Bedarf gebraten, gekocht, dampfgegart oder gebacken werden. Alles Zubereitungsformen, die wesentlich gesünder sind, als das Grillen mit Holzkohle.

Zum einen erhält die „feuchtere“ Zubereitung wertvolle Nährstoffe, die beim Grillen verloren gehen. Zum anderen entstehen im Solarofen keine Schadstoffe, die durch das Essen oder das Einatmen von Rauch in den Körper gelangen.

Und obwohl der GoSun Grill mit Sonnenenergie arbeitet, können die Köche dank des enthaltenen Solar-Akkus auch wie mit Holzkohlegrills ihr Essen im Dunkeln zubereiten. Genau wie das eigentliche Grillen erfordert das Laden keine besondere Aufmerksamkeit – einfach die Reflektoren öffnen und los geht’s.

Die Technologie schützt sowohl Umwelt als auch Verbraucher: Für Solarenergie müssen keine Bäume abgeholzt oder Gas gefördert werden. Und die Entstehung von umwelt- und gesundheitsgefährdendem Rauch und Schadstoffen wird vermieden.

Um die Idee des Clean Cooking auch jenseits der Grillparties in der Ersten Welt zu propagieren, ist GoSun Mitglied in der Global Alliance for Clean Cookstoves. Die will den drei Milliarden Menschen in Entwicklungsländern helfen, die mit herkömmlichen Brennstoffen kochen müssen. Vor allem will die Vereinigung Atemwegserkrankungen bekämpfen, die der Rauch der offenen Kochfeuer auslöst.

GoSun Grill überzeugt auf Kickstarter

Um das Projekt zu realisieren, sammeln die Entwickler derzeit Geld auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Nach weniger als einer Woche war die Finanzierung schon komplett. Insgesamt kamen bisher mehr als 250.000 US-Doller zusammen.

Dass eingefleischte Grill-Romantiker nicht ohne Kohle können, ist vermutlich klar. Auch, dass das „Grill“ im Namen irreführend ist, da ja kein Feuer gemacht wird. Trotzdem: Das Projekt von Patrick Sherwin und GoSun überzeugt. Für einen Praxistest müssen sich progressive Grillfans leider noch bis zur Auslieferung ab Herbst dieses Jahres gedulden.

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