Energieautark wohnen Drei Off-Grid-Häuser, die Stromkabel überflüssig machen

Wohnen ohne Strom: Wir stellen drei Häuser vor, deren Bewohner energieautark im Wald oder Garten leben.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Eines Morgens wachte Joseph Dupuis in einem Schiffscontainer auf. Da dürfte er zufrieden gewesen sein, denn zuvor hatte er wochenlang daran gearbeitet, drei ausgemusterte Container wohnbar zu machen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Für umgerechnet 2600 US-Dollar das Stück hatte der Ingenieur die ausrangierten Großbehälter in einem Hafen nahe Toronto gekauft und in einen Wald bei Ottawa überführt. Dort baute der 29-Jährige eine Behausung und eine Werkstatt aus den Containern.

Insgesamt 20.000 Dollar soll das Projekt gekostet haben, berichtet inhabitat.com. Der Strom kommt von Solarpanelen auf dem Dach, die Wärme aus dem Holzofen – wichtig im kalten kanadischen Winter. Da keine Anbindung ans Stromnetz möglich war, musste die Hütte energieautark werden.

Dupuis plant nun, einen weiteren Container als zweite Etage aufzubauen und eine Glasdecke für mehr Licht und Sternenbeobachtungen einzuziehen.

Wohnen im VorgartenDen Blick auf die Sterne hat Rob Greenfield von der Toilette. Er wohnt in einer Wohnung, für die er unter 1000 US-Dollar bezahlt hat - die allerdings in einem fremden Garten steht. Greenfield ist ein Umweltaktivist, durchquerte zuletzt die Staaten - ohne Geld, aber mit einem Bambusrad.

Seine Hütte hat er auf dem Anzeigenportal Craigslist gefunden. Zusätzlich ausgestattet hat er sie mit Solarpanelen, einer Komposttoilette und einem Regenwasserfilter. Zum Duschen springt er in den Ozean und heizen muss er im Süden der USA ohnehin nicht. Küche und Klo passen allerdings nicht unter das Dach und sind deshalb ausgelagert.

In diesem Video erklärt Greenfield sein kleines Heim:

Gut, ohne einen wohlmeinenden Gartenbesitzer in einer sonnigen Gegend wird es schwierig, so zu wohnen. Charmant ist es dennoch.

Edel wohnen ohne StromkabelWährend das Vorgartenhäuschen eher den Charme des Billigen versprüht, steht in Großbrittanien eine Edelhütte abseits vom Stromnetz. Die „Out of the Valley Cabin“ ist innen durchdesignt und mit Gas, Solarenergie und Holz energieautark. Das soll auch das Konzept weiterer Hütten sein, sagt Rupert McKelvie.

Der Erbauer hat früher Boote und Möbel zusammengezimmert und nun „Out of the Valley“ gegründet. Den Möbeln sieht man an, dass sie nicht aus dem Discounter kommen: Tischplatten aus farbigem Sedimentgestein, mit Herbstlaub veredelte Lampen, darin effiziente LED-Leuchten.

Der Preis ist mit 1000 Pfund (eine Woche, zwei Personen, Spätsommer) für britische Verhältnisse noch moderat. Ein virtueller Blick in die Hütte ist hier möglich.

***

Im zweiten Teil dieses Artikels dreht sich alles um noch kleinere Öko-Häuser.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%